Grundlagen
Von jeher waren Mensch und Natur eng miteinander verbunden. Es ist noch nicht lange her, dass wir uns von der Natur entfernt, uns ihr entfremdet haben – mit vielfältigen negativen Folgen. Bei Wildwärts haben Kinder und Erwachsene die Möglichkeit, sich wieder mit der Natur vertraut zu machen, Naturerlebnisse mit anderen zu teilen und zu sich selbst zu kommen.
Hintergrund unserer Arbeit sind die Erkenntnisse von Neurowissenschaftlern, wie Gerald Hüther. Richard Louv, Andreas Weber und Ulrich Gebhard bestärken uns mit ihren Publikationen ebenfalls in unserer Arbeit.
Vor allem aber sind es unsere eigenen Erfahrungen draußen, die uns zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind: zappelige Kinder und gehetzte Erwachsene, die zur Ruhe kommen, die alles um sich herum vergessen, versunken in ein Spiel oder in eine Naturbeobachtung. Augen, die leuchten vor Begeisterung über eine Raupe, die man als erstes entdeckt hat, oder vor Stolz sich auf dem schmalen Stamm über den Bach gewagt zu haben. Gesichter, strahlend vor Glück in der Natur zu sein und dieses Gefühl mit anderen zu teilen.
Konzeptionell orientieren wir uns an der Naturpädagogik, wie sie z.B. an der Naturschule Deutschland vermittelt wird, als auch an der Wildnispädagogik. Wir halten dabei nichts von starren und engen Konzepten, wir jonglieren mit den verschiedenen Methoden und pädagogischen Ansätzen entsprechend der Situation und der Bedürfnisse unserer Teilnehmer/innen. Wir tun dies mit Einfühlungsvermögen, Kreativität und großer Freude.
Da wir Menschen alle unterschiedlich sind, ist auch unser Zugang zur Natur verschieden. Deshalb arbeiten wir mit einem breiten Methodenrepertoire, um möglichst viele Menschen zu erreichen und beziehen auch gerne die zahlreichen weiteren Kompetenzen, die in unserem Team vorhanden sind, wie Theater- und Erlebnispädagogik, Kunst und Musik mit ein. Grundlage unserer Arbeit ist eine tiefe Verbundenheit und Achtsamkeit mit der Natur und den Menschen. Die Ehrfurcht vor dem Leben im Sinne Albert Schweizers und die Dankbarkeit für das Leben, wie sie zentraler Teil der Wildnispädagogik ist, sind wesentlich für unsere Haltung und unser Handeln als Naturbegleiter/innen .
In unserer praktischen Arbeit ist für uns das Lernen nach dem natürlichen Kreislauf im Einklang mit der Natur (flow-learning) zentral, wie es von dem Naturpädagogen Joseph Cornell entwickelt wurde und wie es sich in der Wildnispädagogik noch nuancierter, umfassender und tiefgreifender im Acht-Schilde-Modell abbildet. Wir freuen uns, mit unserer pädagogischen Arbeit einen wichtigen Beitrag zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu leisten. Denn wer wieder in der Natur zu Hause ist, der fühlt sich auch für sie verantwortlich und verhält sich entsprechend.